Studie: Deutlich mehr Sicherheitsmängel bei Aufzügen
Das Durchschnittsalter deutscher Aufzugsanlagen steigt. Die Folge sind deutlich mehr Störungen und Sicherheitsmängel. Das zeigt die aktuelle Markt- und Trendstudie „Aufzüge und Fahrtreppen“ des Liftmanagement-Unternehmens HUNDT CONSULT.
Betreiberinnen und Betreiber von Aufzugsanlagen sind gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Anlagen regelmäßig zu warten. Doch Wartungsdienstleister scheinen immer weniger in der Lage zu sein, die vertraglich vereinbarten Wartungsintervalle zu erfüllen: 2023 lag der durchschnittliche Erfüllungsgrad nur noch bei 78 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 hatte der Wert noch bei 79 Prozent gelegen, 2019 bei 81 Prozent, 2016 sogar bei 84 Prozent. Erschreckend: Bei über 40 Prozent der Anlagen befindet sich die Wartungserfüllung bereits im kritischen bis bedenklichen Bereich.
Steigende Störungshäufigkeit
Nicht nur die unzureichende Wartungserfüllung ist problematisch. Auch das Durchschnittsalter der Aufzüge in Deutschland von 33,1 Jahren trägt dazu bei, dass immer mehr Anlagen störungsanfällig werden. Die Markt- und Trendstudie „Aufzüge und Fahrtreppen“ zeigt die Folgen: 2023 verzeichneten Aufzüge im Durchschnitt 2,1 Störungen, 2021 waren es noch 1,9, 2019 sogar nur 1,7. Nur 6 Prozent der Aufzugsanlagen liefen 2023 nahezu störungsfrei. 11 Prozent der Anlagen fielen mit 3,5 oder mehr Störungen sogar aus. Für die Betreiberinnen und Betreiber kann das teuer werden, denn sie haften für die Schäden ihrer Aufzüge.
Anstieg sicherheitsrelevanter und gefährlicher Mängel
Besonders besorgnisrregend ist die stark gestiegen Zahl der ZÜS-Mängel. Dies sind sicherheitsrelevante und gefährliche Mängel, die von den zugelassenen Überwachungsstellen, kurz ZÜS, wie TÜV, DEKRA und GTÜ untersucht werden. Die Zahl der ZÜS-Mängel lag im aktuellen Ranking bei durchschnittlich 1,6 pro Anlage. Im Vergleich zu 2021 hat sich der Wert damit verdoppelt. Auch hier spielen das Alter der Anlagen und die mangelhafte Wartung eine Rolle. Hinzu kommen fehlendes Fachwissen auf Betreiberseite und ein ständig steigender Kostendruck beim Betrieb der Anlagen.
Verpasste Chance auf Seiten der Betreiber?
Nur 43 Prozent der Betreiber sagen, dass ihre Anlagen dem neuesten Stand der Technik entsprechen. „Dieses Ergebnis ist schade, da mithilfe neuer Technologien die Störungsanfälligkeit der Anlagen verringert und gleichzeitig die Betriebskosten gesenkt werden können“, sagt Tim Gunold, geschäftsführender Gesellschafter von HUNDT CONSULT. „So haben wir heute mit unserer IIoT-Lösung LIFT GUARDIAN die Möglichkeit einer vorausschauenden Wartung. Sie liefert alle relevanten Aufzugsdaten in Echtzeit und damit die notwendigen Erkenntnisse, um Störungen und Ausfallzeiten zu reduzieren und den Wartungsturnus bedarfsgerecht anzupassen. Unsere Kunden konnten ihre Betriebskosten so um bis zu 30 Prozent senken.“
Über die Markt- und Trendstudie „Aufzüge und Fahrtreppen 2024“:
Die HUNDT CONSULT GmbH wertet in regelmäßigen Abständen die Daten der von ihr betreuten Aufzugsanlagen aus und befragt die Betreiberinnen und Betreiber. Die Ergebnisse fasst sie in der Markt- und Trendstudie „Aufzüge und Fahrtreppen“ zusammen. Das Service-Performance-Ranking basiert auf den Daten aller bei HUNDT CONSULT zwischen 2019 und Mitte 2023 erfassten Anlagenstammdaten. Berücksichtigt wurden die Daten aus insgesamt 58.000 Störungen, 29.000 ZÜS-Mängeln (von zugelassenen Überwachungsstellen festgestellte Mängel) und 145.000 Wartungen. An der Aufzugsbetreiberbefragung nahmen rund 200 Personen teil – darunter vor allem Immobilienunternehmer*innen (56 Prozent) sowie Personen aus den Bereichen Hausverwaltung (13 Prozent) und Facility Management (6 Prozent). 41 Prozent der Befragten kamen aus dem kaufmännischen Bereich, 59 Prozent ordneten sich dem technischen Gebiet zu. Die Studie steht unter www.hundt-consult.de kostenlos zum Download zur Verfügung.
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